St. Simon und Judas erhält Reliquie zum Geschenk

30.08.23, 00:00
Text: Fabian Wilquin

Knöchelchen, so nennt sie der Rheinländer, die Reliquien. Überreste heiliger Frauen und Männer, die uns im Glauben vorangegangen sind und die wir in Gottes Herrlichkeit wissen dürfen. Sie sind die Heldinnen und Helden der Kirchengeschichte, woran uns ihre sterblichen Überreste erinnern. So sagt das Zweite Vatikanische Konzil in der Liturgiekonstitution von 1963: „Die Heiligen werden in der Kirche gemäß der Überlieferung verehrt und ihre echten Reliquien und ihre Bilder in Ehren gehalten. Die Feste der Heiligen verkünden nämlich die Wundertaten Christi und bieten den Gläubigen zur Nachahmung geeignete Beispiele dar“. (SC 111,1).

Wenn wir am 29. Oktober dieses Jahres um 11 Uhr im Hochamt unser Patrozinium feiern, also unsere Pfarrpatrone, die Apostel Simon und Judas Thaddäus, dann tun wir genau dies: wir feiern die Wundertaten Jesu, die diesen beiden Männern Vorbild waren. 

image0 (c) © Malteser Hilfsdienst

Ganz besonders freuen wir uns, dass wir mit einigen Mitarbeitenden der Malteser die Heilige Messe feiern werden, da dieses Jahr 70 Jahre Malteser Hilfsdienst in Deutschland begangen werden.

Die „Bezeugung des Glaubens und die Hilfe für die Bedürftigen“, als Leitspruch der Malteser, ist vermutlich jeder und jedem von uns ein Begriff. Dieser Leitsatz geht auf den Gründer des Malteserordens, den seligen Gerhard Sasso zurück, der zur Zeit des Ersten Kreuzzugs im 11. Jahrhundert ein Hospital für alle Menschen, egal welcher Religion oder welchen Geldbeutels, gründete. Gerhard schaute auch beim ärztlichen und pflegerischen Personal nicht auf den Taufschein, sondern auf die Talente und Professionalität, die Gott Juden, Christen und Muslimen geschenkt hatte. Als feste Wurzel des Malteserverbundes war er somit ein früher Pionier interreligiösen Dialoges und gleichzeitig ein begeisterter Nachfolger Jesu in Wort und Tat. 

Die Malteser sind in Hennef integraler Bestandteil des städtischen und kirchlichen Lebens. Sichtbar und präsent, setzen sich zahlreiche Frauen und Männer dafür ein, dass der Ordensleitsatz des seligen Gerhard heute, zeitgemäß, aber tief verwurzelt im christlichen Glauben gelebt wird, durch Hilfe, Nähe und Beistand.

Es ist uns daher eine große Freude, dass wir beim Patrozinium eine Reliquie des seligen Gerhard als Geschenk der Malteser in deren Jubiläumsjahr „70 Jahre Malteser Hilfsdienst“ entgegennehmen dürfen. 

Sie verdeutlicht zum einen die Verbundenheit mit den Maltesern, gleichzeitig stärkt sie die katholische Tradition der Reliquienverehrung, als Vergewisserung unserer eigenen Wurzeln im Glauben. Die Reliquie wird immer wieder in festlichen Liturgien Platz auf dem Altar finden, in dem seit seiner Weihe, Reliquien ruhen, wie sie in jedem Altar einer katholischen Kirche, ruhen müssen. Dies veranschaulicht die Verbindung von unseren vorangegangenen Schwestern und Brüdern mit dem Liebesopfer Jesu Christi, welches wir in der hl. Messe täglich feiern dürfen. 

Das Geschenk dieser Reliquie kann eine Chance für uns alle darstellen, unseren eigenen Glaubensweg in Gemeinschaft der Vielfalt der Kinder Gottes zu reflektieren und zu stärken. Ich lade Sie und euch herzlich dazu ein künftig mit auf die Suche nach den Spuren Gottes im Alltag zu gehen.  

Wenn wir uns von der Reliquie dieses verehrungswürdigen Mannes Gerhard segnen lassen, dann bitten wir ihn, den wir bei Gott wissen, um seine Fürsprache am himmlischen Thron für unsere alltäglichen Sorgen um unsere Gesundheit, die gegenseitige wertschätzende Nähe unter uns Christen und um den Segen für Stadt und Land. 

Schon jetzt herzliche Einladung an alle zur Feier des Patroziniums mit den Maltesern, am 29.10. um 11 Uhr im Hochamt in St. Simon und Judas, Hennef, das vom Kirchenchor mitgestaltet wird. Der Chor singt die Missa solemnis in cis-Moll, op. 16 von Louis Vierne.

 

>> mehr Informationen: Seliger Gerhard

Gerhard bei der Krankenpflege | Mattia Preti, Gemälde im Oratorium des Heiligen Johannes des Täufers, St. John's Co-Cathedral, Valletta, um 1680 (c) © Bild: www.stjohnscocathedral.com

Gerhard bei der Krankenpflege | Mattia Preti, Gemälde im Oratorium des Heiligen Johannes des Täufers, St. John's Co-Cathedral, Valletta, um 1680 | © Bild: www.stjohnscocathedral.com 

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