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Geistingen ist ein sehr alter Kirchenstandort. Der erste urkundliche Nachweis Geistingens stammt bereits aus dem Jahr 885.
Dort wird von einer Schenkung des ostfränkischen König Ludwig III (+882) berichtet und es wird eine Kirche in Geistingen erwähnt. Aus dieser frühen fränkischen Zeit, in der die Kirchen vielfach nach aus Holz waren, ist naturgemäß wenig bekannt.
Einen Rundgang durch die Kirche beschreibt das Heft Die Katholische Pfarrkirche St. Michael Hennef-Geistingen
Zu erkennen sind Ober- und Niederdorf, der Kirchplatz inmitten einer "Lichtung", aber auch schon der Friedhof am heutigen Standort. Der Wirkungskreis des Pfarrbezirks war aber wesentlich größer. Ausweislich der alten Grabsteine an der Kirche wurden hier auch Verstorbene beispielsweise aus Blankenbach, Lanzenbach, Stöcken, Kaldauen und Oberauel beigesetzt. Bis 1834 diente das Areal um die Kirche wie vielerorts als Begräbnisstädte ("Kirchhof")
Die Pfarre Geistingen schloss bis ins 19. Jahrhundert die jetzigen Pfarreien und Seelsorgbezirke Rott, Westerhausen, Kaldauen, Braschoß, Seligenthal, Bödingen, Warth, Hermesmühle, Kurscheid, einige Häuser von Uthweiler, den Mühlenhof bei Siegburg, Heide, Schreck, Ober- und Niederhalberg ein.
Der älteste zeichnerisch dokumentierte Kirchbau an dieser Stelle ist eine vermutlich aus dem 12. Jahrhundert stammende, weithin sichtbare, spätromanische, dreischiffige Säulenbasilika.
Führt man sich die damalige schlichte Bebauung unseres Siedlungsraums vor Augen, bekommt man eine Vorstellung von der baulichen Dominanz des kirchlichen Lebens. Der Altbau wird kurz vor dem Abbruch bzw. dem umfassenden Umbau der Kirche im Jahre 1885 ausführlich von W. Effmann in der Zeitschrift für christliche Kunst (1889, Heft 7) beschrieben. Der Beitrag ist auch online nachzulesen.
Obwohl diese Kirche sicher nicht klein war, wurde sie 1885 durch eine neuromanische Vierungsanlage mit Querschiff und Chor ersetzt, wobei allerdings auch Teile übernommen wurden. Die Neu- und Umbauarbeiten lagen in der Hand des im Rheinland vielfach als Architekt tätigen Franziskaners Paschalis, unter dessen Leitung z.B. das Schloss Allner in gotischen Stil umgestaltet wurde. Der Turm der neoromanische Kirche von 1885-1945 wird immer wieder als weithin sichtbar und imposant beschrieben. Er erinnert an Turm von St. Servatius in Siegburg. Blickpunkt im Kircheninneren waren die Ausmalungen von 1926 und zwei barocke Seitenaltäre aus dem 17. Jhtdt.
Schwere Kriegsschäden durch die Bombardierung Geistingens.
All dies ging am Nachmittag des 8. März 1945 jäh verloren. 14 Tage vor dem Einmarsch der amerikanischen Truppen wurde Geistingen, darunter die Pfarrkirche, wie auch große Teile der Bergstraße (inklusive Schule) und ein Teil der Bonner Straße durch einen Luftangriffe mit schwerem Bombenabwurf zerstört. 71 Menschen kamen dabei ums Leben. Bei der Kirche ging das Gewölbe, der Chor und das noch aus dem 12. Jahrhundert stammende Schiff verloren. Der Westturm stand im wesentlichen noch da; sein Obergeschoß war allerdings durch Granatbeschuss aufgerissen. Das Fragment wurde wenig später durch die Besatzungstruppen gesprengt.
Neuaufbau nach dem Krieg
Von 1948 bis 1951 erfolgte der Neubau in seiner jetzigen Form nach Entwürfen des Dom- und Diözesanbaumeisters Willi Weyres aus Köln. Einzelne Elemente des Vorgängerbaus wie das Hauptportal wurden dabei baulich integriert. Auch bei der Grundstruktur - eine dreischiffige Säulenbasilika - lehnte Weyres sich an den Vorgänger an. Die Konsekration des Neubaus fand am 23. September 1951 statt, wobei allerdings noch das Seitenschiff und der Turm fehlten. Letzterer wurde, im Gegensatz zum Vorgängerbau, im Osten als Chorturm an eine neue Stelle gerückt, 1957 fertiggestellt und ist heute das neue Charakteristikum von Sankt Michael. Das Seitenschiff komplettierte 1964 das Gotteshaus.
Sankt Michael steht damit exemplarisch für die von Weyres geprägte Aufbauphase, bei der Zerstörtes nicht durch nachahmende Kopien, sondern durch moderne Neuschöpfungen ersetzt wurde.
2023 wurden die Gemeinden Sankt Simon und Judas und Sankt Michael zu einer Pfarrei zusammengeführt. Sankt Michael brachte bei dieser Zusammenführung den Namen ein, Pfarrkirche wurde die zentral gelegende Kirche Sankt Simon und Judas.
Kloster Geistingen
Nicht unerwähnt bleiben soll das nah gelegene Kloster Geistingen der Redemptoristen. In der Zeit seines Bestehens (1903-2006) hatte es großen Einfluss auf das Gemeindeleben.
Informationen hierüber bietet die Seite www.kloster-geistingen.de
Text: J. Oppermann
Außerhalb dieser Zeiten können Sie uns Ihr Anliegen jederzeit per Mail unter pastoralbuero.geistingen-hennef-rott@erzbistum-koeln.de zukommen lassen.